Judas-Kantate

Eine Kantate über Judas, die tragische Figur der Passionsgeschichte

 

Inhalt

Die Figur des Judas ist eine höchst interessante Figur in der Passionsgeschichte. Durch die Darstellungen Judas‘ der einzelnen Evangelien wurde er seit vielen Jahrhunderten zu einer Figur, die unter anderem zur Beflügelung des Antijudaismus benutzt wurde. In den letzten Jahren wird in Theologie, Literatur und Kunst, Judas mit immer mehr Wohlwollen wahrgenommen und diskutiert. Judas verrät Jesus, bekommt sogar eine Belohnung und bereut es anschließend doch. Seine Reue geht so weit, dass er sich umbringen wird, nachdem er sieht, dass Jesus zum Tode verurteilt wird. Auf ihm lastet eine Schuld, die so groß ist, dass er keinen anderen Ausweg sehen kann. Trotzdem ist Judas ein mutiger Mensch. Bevor er sich erhängt, geht er in den Tempel zurück und will seinen besten Freund zurückkaufen. Aber das gewährt man nicht. So ist Judas in seinem eigenen Schicksal gefangen. Judas stirbt, bestraft sich selbst, und Jesus stirbt für die Vergebung der Sünden. S

Warum also wird Judas so bloßgestellt? Warum spricht man über ihn immer wieder das Urteil des Verräters? Hat er sich nicht selbst genug bestraft? Ist Gott nicht der letzte Richter für ihn?

Es geht um Verrat, Verstehen und Vergebung.

Musik

In gemäßigt modernem Stil vertonte Helene Streck 2020 das Geschehen und gibt Judas einen Platz im Gottesdienst. Die Musik ist zart-bitter und emotional.

Resonanzen

„Der ganze Gottesdienst mit der Kantate war wie ein einziges Kunstwerk. Ich bin sehr froh, dabei gewesen zu sein." (Teilnehmerin der Uraufführung 2022)

Mitwirkende

Almut Buchholz, Alt, Dirigat
Taras Semenov, Tenor

Franziska Kummer und Saeed Sarem Saffari, Violine
Candela Santamaria, Cello

Helene Streck, Komposition, Orgel und musikalische Leitung

 

Ort: Stadtkirche St. Petri zu Ratzeburg

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